Rocken im Steinbruch
Main-Echo Pressespiegel

Rocken im Steinbruch

Open Air: Das Beem-Festival in Westerngrund geht vom 30. August bis 1. September in die zweite Runde
Westerngrund  Das Wes­tern­grün­der Beem-Fes­ti­val geht in die zwei­te Run­de: Von Frei­tag, 30. Au­gust, bis Sonn­tag, 1. Sep­tem­ber, wird der Stein­bruch in Ober­wes­tern Au­s­tra­gung­s­ort für die zwei­te Aus­ga­be des Rock-Open-Airs, das im ver­gan­ge­nen Jahr sei­ne Pre­mie­re fei­er­te.

»Wir sind 2023 mit neun Bands gleich von 0 auf 100 durchgestartet«, erinnert sich Johannes Pfaff, Sprecher des veranstaltenden Vereins Beem-Festival und Freizeit. Das Festival in diesem Jahr werde von zwei auf drei Tage ausgedehnt. Der neu dazugekommene Sonntag beginnt mit einem Frühschoppen mit den Westerngründer Musikanten. »Wir wollen damit eine breitere Zielgruppe anzusprechen«, wie der 29-Jährige betont.

Um dem Publikum entgegenzukommen, habe man die Musik gegliedert. Am Freitag kommen mit Bands wie Leyka, No Man's Tale, No Escape und With her Fall vor allem Freunde einer eher härteren musikalischen Gangart auf ihre Kosten. Samstags stehen mit Gruppen wie Steven Cole & The Sandwich Life oder Between the Seasons auch etwas ruhigere Formationen im Fokus. Und am Sonntag gibt es nach dem Frühschoppen Konzerte mit The Ocean and the Desert und Terminal Decline, letztere haben sogar eine Geige dabei.

Der Großteil der Gruppen stamme aus dem Rhein-Main-Gebiet. Aber auch überregionale und lokale Bands mit Musikern aus Westerngrund sind dabei. Die meisten seien relativ jung, so der Vereinssprecher. »So wie wir auch.« Die Vorstandsmitglieder des Vereins seien alle unter 30.

Der Verein mit rund 40 Mitgliedern hat seine Wurzeln in einem musikbegeisterten Freundeskreis. »Die meisten unserer Mitglieder sind selbst Festivalgänger«, sagt Pfaff. Die Idee zu dem Festival sei ihnen beim gemeinsamen Zelten gekommen. »Eigentlich schwebte uns ein Festival auf der grünen Wiese mit Baumbestand vor.« Der Name Beem - Dialekt für Bäume - erinnere noch daran. Aber ein angepeiltes Gelände fiel aus Naturschutzgründen flach.

Den für Veranstaltungen regelmäßig genutzten Steinbruch in Oberwestern hat den jungen Leuten der örtliche Männerchor zur Verfügung gestellt. Die Beem-Macher können auch die fest installierte Bühne und die sonstige Infrastruktur des Areals nutzen. Weitere Unterstützung gab es von der Gemeinde, vom Vereinsring und Sponsoren.

Der engere Kreis der Festival-Organisatoren besteht aus rund zehn Leuten. Die übrigen Vereinsmitglieder packen bei der Umsetzung des Festivals mit an. In diesem Jahr sorgen Vereinsmitglieder erstmals für die Ton- und Lichttechnik. Auch Ausschank und Verpflegung übernimmt der Verein, wobei man beim Einkauf auf Zutaten in Bioqualität geachtet habe, sagt Pfaff. Auch vegane Burger gehören zum Angebot.

Die Organisation eines Festivals sei ein Lernprozess, sagt Pfaff. Man muss mit dem Ordnungsamt und der Naturschutzbehörde kommunizieren. Die leichteste Übung sei es übrigens gewesen, das Festivalprogramm zusammenzustellen. »Viele Bands freuen sich darüber, auftreten zu können«, so der Vereinssprecher. Das Westerngrunder Festival habe sich mittlerweile in der Szene herumgesprochen. Wir bekommen viele Anfragen«.

Das Beem-Festival ist zwar in erster Linie ein Rock-Festival, aber an allen Tagen gebe es auch Angebote für Kinder. Das Areal fasst rund 350 Besucher pro Abend. »Wenn 200 bis 300 Leute kommen, sind wir zufrieden«, so Pfaff. Neben jungen Erwachsenen waren 2023 auch ältere Zuschauer gekommen. Der Großteil der Besucher kam aus dem oberen Kahlgrund, aber es waren auch Gäste aus Linsengericht und dem Raum Aschaffenburg und Darmstadt dabei.

Das Beem Festival schließt eine Lücke in der Region. Weitere Festivals im Umkreis sind das Scheunenrock-Festival in Sommerkahl, das mittlerweile an einem Bergwerk über die Bühne geht. Nicht allzu weit sind auch das Johannesberger Mühlberg-Festival oder das Tsukahara-Festival in Sailauf entfernt. »In dieser Tradition sehen wir uns ein bisschen«, so Pfaff. Er hoffe, dass sich auch das Beem-Festival in der Region langfristig etabliert, »so dass wir irgendwann unser 25. Jubiläum feiern können«.

Dem Verein gehe es indes nicht nur um das Festival, wie Pfaff berichtet. Es wurden bereits ein Kinoabend und Flohmärkte organisiert. »Wir wollen neue Kultur nach Westerngrund und in den Kahlgrund bringen«, beschreibt Pfaff das Ziel.

Im Überblick: Das Programm des zweiten Beem-Festivals

Freitag, 30.August:

19.15 Uhr With Her Fall

20.30 Uhr No Man's Tale

21.45 Uhr No Escape

23 Leyka

Samstag, 31. August:

16.45 Uhr Miz Ery

18 Uhr Steven Cole & The Sandwich Life

19.15 Uhr Milk

20.30 Uhr Between the Seasons

21.45 Uhr Blue Collar Punks

23 Uhr Dorfterror

Sonntag, 1. September

11 Uhr Westerngründer Musikanten

14 Uhr Terminal Decline

15.30 Uhr The Ocean and The Desert

Infos: www.beem-festival.de

Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Festplatz in Westerngrund. Von dort sind es etwa zehn Minuten Fußweg zum Veranstaltungsgelände. Tickets im Vorverkauf gibt es bei der Bäckerei Dietrich in Westerngrund und online über die Homepage www.beem-festival.de

23.08.2024
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