Mit Schnitzer auf Erfolgskurs bleiben
Main-Echo Pressespiegel

Mit Schnitzer auf Erfolgskurs bleiben

Kreisliga AB/MIL: Der Ex-Viktorianer will mit Wiesen in Niedernberg den erfolgreichen Saisonauftakt fortsetzen - Erstmals Chefcoach
Mit der Verpf­lich­tung von Spie­ler­trai­ner Björn Schnit­zer hat Fuß­ball-Kreis­li­gist SV Ba­va­ria Wie­sen be­reits ei­ni­ge Mo­na­te vor der mitt­ler­wei­le an­ge­lau­fe­nen Sai­son ein Aus­ru­fe­zei­chen ge­setzt und ei­ge­ne Am­bi­tio­nen un­ter­s­tri­chen.

Der ehemalige Torjäger von Viktoria Aschaffenburg bestätigte seinen Wert am vergangenen Spieltag, als er mit zwei Treffern maßgeblich daran beteiligt war, dass sein Team im Match beim FC Unterafferbach einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg umwandelte. Auch beim 4:2 zum Auftakt gegen Laufach zählte Schnitzer zu den Torschützen.

Viel wichtiger als eigene Trefferquoten ist dem 32-jährigen Trainer aber der Erfolg des gesamten Teams. Schnitzer bewegt sich in Wiesen auf bisher unbekanntem Terrain, es ist seine erste Stelle als Chefcoach. Beim Darmstädter Gruppenligisten SG Langstadt/Babenhausen fungierte er als Co-Spielertrainer. »Es ist schon etwas anderes, wenn man in der Verantwortung steht«, hat der erfahrene Offensivspieler erkannt.

Mit dem von Alemannia Haibach verpflichteten Gabriele Blasi (einst unter anderem Sportfreunde Seligenstadt und Bayern Alzenau) hat der neue Wiesen-Coach einen Assistenten an seiner Seite, auf den er sich voll und ganz verlassen kann.

Schnitzer fühlt sich gut aufgenommen im neuen Verein und ist mit dem Verlauf der Vorbereitung und dem Saisonstart zufrieden. In Sachen Zielsetzung äußerte sich der Vereinsvorstand nach dem eingeleiteten personellen Umbruch vor Beginn der Runde eher vorsichtig. Ein Platz im vorderen Mittelfeld der Kreisliga soll es sein.

Kein Insider im Fußballkreis

Björn Schnitzer geht die das Ganze etwas forscher an. »Wenn wir keine großen Ausfälle haben, können wir unter den besten drei Teams der Liga landen«, sagt der Stürmer. Zu weit aus dem Fenster lehnen will sich der neue Spielertrainer bei allem Selbstvertrauen aber auch nicht. Zwar wohnt er seit seiner Zeit bei der Viktoria in Aschaffenburg, doch in der Fußballregion im bayerischen Spessart ist er kein Insider. »Ich bin ja Hesse und habe zuletzt auch dort gespielt«, sagt der 32-Jährige.

Im vergangenen halben Jahr ging er für den Kreisoberligisten FV Biblis auf Torejagd. Dort ist Schnitzers älterer Bruder Torsten Trainer. Das Engagement bei der SG Langstadt/Babenhausen ging im Winter in die Brüche, als Schnitzers bevorstehender Wechsel nach Wiesen durchsickerte. Beim Kreisligisten bauen sie auf die fußballerische Expertise des neuen Trainers. Immerhin 70 Einsätze in der Regionalliga Bayern stehen in Schnitzers Vita, dazu kommen noch jeweils knapp 100 Einsätze in der Bayernliga (91) und der Hessenliga (90).

Die vielen Jahre auf höchstem Amateurfußball-Niveau haben aber auch Spuren hinterlassen. Blickt Schnitzer auf seine erfolgreichen Zeiten bei Viktoria Aschaffenburg oder dem SC Hessen Dreieich zurück, dann spricht er von früher. Dabei ist er mit seinen 32 Jahren eigentlich noch im besten Fußballer-Alter. »Ich bin nicht mehr so gut wie früher, doch wenn sich mir Chancen bieten, dann kann ich die auch nutzen«, sagt er und lacht.

Keine Frage, Björn Schnitzer weiß, wo die Tore aufgebaut sind - auch die der Kreisliga Aschaffenburg/Miltenberg. Das will er am liebsten auch an diesem Wochenende unter Beweis stellen: Mit Bavaria Wiesen reist er als Tabellenvierter zum Auswärtsspiel bei der Spvgg Niedernberg (Sonntag, 15 Uhr). Nach dem geglückten Start will die Schnitzer-Elf die weiße Weste wahren und den nächsten Dreier einfahren. »Die Liga ist sehr ausgeglichen«, erwartet der Bayern-München-Fan jedoch keinen Selbstläufer.

FRANK SCHNEIDER
Hintergrund

» Ich bin nicht mehr so gut wie früher, doch Chancen kann ich auch nutzen. «

Björn Schnitzer,Spielertrainer Bavaria Wiesen

Die Lage der Liga

Nach zwei Spieltagen stehen in der Fußball Kreisliga Aschaffenburg/Miltenberg sieben Teams noch ohne Niederlage da, acht Mannschaften blieben bislang sieglos. An der Tabellenspitze thront nach zwei Kantersiegen der Rückkehrer aus der Bezirksliga TSV Heimbuchenthal. Die Thiel-Truppe geht auch beim Aufsteiger Teutonia Obernau als klarer Favorit an den Start. »Wir müssen zuerst die Basics auf den Platz bringen. Nach den beiden großartigen Siegen fahren wir mit breiter Brust an den Bollenwald, haben aber auch gehörigen Respekt vor dem Aufsteiger«, meinte TSV-Spielertrainer Fabian Thiel.

Einen überragenden Start legten auch die Elsenfelder hin, bei denen Luca Roth mit bislang sechs Toren gemeinsam mit Vincenzo Pazienza die Torjägerliste anführt. Die Elsava will daheim gegen den noch sieglosen FCU ihre Erfolgsserie ausbauen. Kahl tritt zum ersten Auswärtsspiel beim Aufsteiger Mönchberg an und Wiesen will seine weiße Weste bei den Niedernbergern behalten. Im Tabellenkeller wollen die Dettinger gegen den FC Laufach ihre ersten Punkte holen und auch Bürgstadt (gegen den BSC Schweinheim) und Goldbach (gegen die SG Leidersbach/Roßbach) peilen die ersten Zähler an. ()

Zur Person: Björn Schnitzer

Alter: 32 Jahre

Wohnort: Aschaffenburg

Beruf: Angestellter

Ehemalige Vereine: Hassia Dieburg, SV Darmstadt 98, Eintracht Frankfurt (alle Jugend), TGM/SV Jügesheim, Viktoria Aschaffenburg, Hessen Dreieich, SG Langstadt/Babenhausen, Bavaria Wiesen

Trainer in Wiesen seit: 1. Juli 2024

Lieblingsverein: Bayern München

Lieblingsspieler: Franck Ribéry

08.08.2024
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