Hilfe für Senioren und Pflegende
Main-Echo Pressespiegel

Hilfe für Senioren und Pflegende

Ehrenamt: Kleinkahler Mutter-Teresa-Verein wird von Diözese und Caritasverband für Engagement ausgezeichnet
Kleinkahl  Der Klein­kah­ler Mut­ter-Te­re­sa-Ve­r­ein (MTV) hat un­längst den drit­ten Preis des von der Diöze­se Würz­burg und des Ca­ri­tas­ver­ban­des aus­ge­lob­ten Vin­zenz­p­rei­ses für eh­renamt­li­ches En­ga­ge­ment ge­won­nen. Da­mit flie­ßen 1000 Eu­ro in die Ve­r­eins­kas­se. »Geld, das sehr will­kom­men ist, denn wir ha­ben gro­ße Auf­ga­ben zu stem­men«, er­klärt An­ni Bü­del-Hart­mann, seit 2017 Vor­sit­zen­de des rund 250 Mit­g­lie­der zäh­l­en­den Ve­r­eins.

Denn: Zum einen beschäftigt der MTV auf Basis eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses eine hauswirtschaftliche Hilfskraft. Zum anderen führt der Verein - ebenso wie die Gemeinde Kleinkahl - an die in Schöllkrippen ansässige Caritas- Sozialstation St. Hildegard einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von derzeit rund 2300 Euro ab.

Während der Sozialstation die ambulante Pflege hilfebedürftiger Menschen vorbehalten ist, erbringt der Mutter-Teresa-Verein kostenfreie Hilfen für Familien und Senioren - »durch unsere eigene hauswirtschaftliche Hilfskraft«, unterstreicht Vereinschefin Büdel-Hartmann.

Nach mehreren Frauen, die jeweils etliche Jahre sehr engagiert im Einsatz waren, ist nun Jutta Kilgenstein seit knapp einem Jahr als hauswirtschaftliche Kraft für den Verein tätig. Die gebürtige Sommerkahlerin, die seit 25 Jahren mit ihrer Familie in Edelbach wohnt und seitdem auch in anderen örtlichen Vereinen aktiv ist, schildert die Aufgaben: Alters- und religionsunabhängig helfe die hauswirtschaftliche Kraft (ausschließlich) Vereinsmitgliedern im Krankheits- und Notfall und entlaste pflegende Angehörige, damit diese eine kurze Auszeit nehmen können. Grundsätzlich werde auch in Familien geholfen, wenn Eltern durch Notfall oder Krankheit verhindert sind.

Unterstützungen gebe es ferner im Haushalt, wozu aber keine Reinigungsarbeiten gehören, betont Kilgenstein. Meist besuche sie alte Menschen, leiste ihnen Gesellschaft und begleite sie bei Spaziergängen, so etwa auch eine 87-jährige, erblindete Dame. Zweimal monatlich führe sie die Frau spazieren, »anschließend bleibe ich noch ein bisschen bei ihr und unterhalte mich mit ihr«. Kilgenstein: »Die Besuche bei Senioren nehmen die meiste Zeit meiner Tätigkeit in Anspruch«, gefolgt von den Fahrdiensten mit ihrem eigenen Auto, vorwiegend zum Arzt im Umkreis von 25 Kilometern oder auch zum Einkaufen. Die Unkosten werden ihr dabei erstattet. Sie mache ab und an gar Ortsrundfahrten mit Senioren, die schon lange nicht mehr rauskamen, »damit sie sehen können, wie sich ihr Heimatdorf verändert hat«.

35 bis 40 Einsätze habe sie pro Monat, erzählt Kilgenstein. Falls sie einmal ausfalle, was jüngst krankheitsbedingt passiert war, so die MTV-Mitarbeiterin, werde sie von Anni Büdel-Hartmann vertreten. Die ehrenamtliche Vorsitzende, eine examinierte Altenpflegekraft, die jahrelang in der stationären Pflege und sozialen Betreuung tätig war, springt gerne ein, wenn die Hilfskraft verhindert ist. »Pflegedienste dürfen wir aber nicht übernehmen«, betont die Vereinschefin einmal mehr.

Hintergrund: Mutter-Teresa-Verein Kleinkahl

Der Mutter-Teresa-Verein wurde 1980 gegründet. Der Kernsatz hinter der Gründungsidee eines Krankenpflegevereins (Sozialstation), die vom damaligen Kleinkahler Pfarrer Erwin Ziegler, dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung ausging, lautete: Sozialstationen werden eingerichtet, um den häuslichen Betreuungsdienst, wie ihn früher die Ordensschwestern (in Kleinkahl von 1926 bis 1957) leisteten, sicherzustellen beziehungsweise in einer neuen Form wieder einzuführen. Der Verein beschäftigte von Mai 1980 bis März 1981 eine Krankenschwester, die ab Juli 1981 für die Sozialstation St. Hildegard, die zu diesem Zeitpunkt ihren Betrieb aufnahm, tätig war. Ab April 1989 stand eine Familienpflegerin von der Sozialstation den Mitgliedern der örtlichen Vereine kostenlos zur Verfügung. Seit November 1998 bietet der Mutter-Teresa-Verein seinen Mitgliedern eine kostenfreie Betreuung in hauswirtschaftlichen Dingen an. Die hauswirtschaftliche Hilfskraft und andere Ausgaben werden finanziert über Mitgliedsbeiträge, gemeindliche Zuschüsse und Spenden. dp

04.10.2023
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