Douglasien und Edelkastanien zur Wald-Ertüchtigung
Main-Echo Pressespiegel

Douglasien und Edelkastanien zur Wald-Ertüchtigung

Gemeinderat: Forstbetriebsgutachten für Schöllkrippen gebilligt - Hiebsatz 42 Festmeter - Flurneuordnung?
SCHÖLLKRIPPEN  Die Be­wirt­schaf­tung ei­nes Wal­des stützt sich in Bay­ern auf ei­nen Forst­wirt­schafts­plan oder ein Forst­be­triebs­gu­t­ach­ten. Ent­sp­re­chend hat das Amt für Er­näh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten (AELF) in Karl­stadt ein ak­tu­el­les Forst­be­triebs­gu­t­ach­ten für den Ge­mein­de­wald des Mark­tes Sc­höllkrip­pen er­s­tellt.

Gemäß dieses Gutachtens soll der neue Hiebsatz auf einen jährlichen Holzeinschlag von 42 Festmeter festgelegt werden. Außerdem sollen in den nächsten zehn Jahren auf jeweils 0,12 Hektar Douglasien und Edelkastanien gepflanzt werden, »um den Gemeindewald fit für den Klimawandel zu machen«.

Bei zwei Gegenstimmen votierte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für die Vorschläge des AELF, die von Lukas Nitzl, Leiter der Abteilung Forsten 3, Außenstelle Aschaffenburg - Bereich Forsten, und Referendar Malte Lerner erläutert wurden.

Dem Vortrag war zu entnehmen, dass der Markt Schöllkrippen aktuell über 15,2 Hektar reine Waldfläche verfügt. 1986, als das letzte Forstbetriebsgutachten erstellt worden sei, seien das noch 4,8 Hektar gewesen. Dieser Anstieg sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Gemeinde im Laufe der Zeit zahlreiche Verkaufsangebote genutzt habe, um auch mal Flächen tauschen zu können.

Bei den Baumarten stehe die Buche mit 37 Prozent an erster Stelle, gefolgt von 26 Prozent Kiefern und Bergahorn mit 21 Prozent. Zu finden seien außerdem Fichten (neun Prozent), Douglasien (fünf Prozent) und Eichen (zwei Prozent).

Von diesen 15,2 Hektar Waldfläche können laut Gutachten nur 6,75 Hektar bewirtschaftet werden. Die übrigen Flächen seien teilweise nicht einmal zu finden, wenn etwa Grenzsteine über die Jahre verschwunden seien.

Auf Lerners Vorschlag, eine Flurneuordnung anzustreben, erinnerte Michael Pfarr (CSU) daran, dass das schon einmal versucht worden sei, aber auch ein schwieriges Thema sei. Parteikollege Tim Dedio hielt eine Flurneuordnung für »gar nicht so schlecht«, weil oftmals zum Bewirtschaften von Grundstücken über andere Grundstücke gefahren werden müsse.

Stephan Roth-Oberlies (Grüne) merkte noch an, dass vor allem der Natur- und Gewässerschutz sowie die Erholungsfunktion des Waldes im Vordergrund stehen sollte: »Alte Bäume bringen mehr für den Artenschutz«, sagte er. Laut Nitzl werde der Naturschutz berücksichtigt. »Junge Bäume« seien dennoch sinnvoll, damit sie eventuell einmal den Platz von beispielsweise kranken Bäumen einnehmen können.

09.06.2022
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